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Das Schild mit der Aufschrift „Vorsicht Dachlawine!“ haben Sie sicher schon oft gesehen und sich gefragt, was es helfen soll. Wenn eine Dachlawine abgeht und Sie gerade dort gehen müssen, wo sie aufschlägt, dann war es wenig hilfreich das vorher zu wissen. Die Schilder dienen vor allem der rechtlichen Absicherung der Hausbesitzer, denn, so die allgemeine Annahme, wer trotz des Schildes dort geht, tut dies auf eigene Gefahr. Allerdings – wie so oft in Deutschland – die rechtliche Lage ist kompliziert, weshalb es in jedem Fall sinnvoller erscheint Dachlawinen vorab zu verhindern, als Schilder aufzustellen. Wobei auch zu beachten ist, wohin eine Dachlawine abrutscht. Wenn sie in den Garten oder auf ein unbebautes Grundstück abgeht, also irgendwohin wo sie niemanden stört oder gefährdet, dann sollte man sie auch ruhig abgehen lassen, denn die Schneelast beansprucht Dachstuhl und Statik eines Gebäudes. Was von selber runterrutscht belastet nicht mehr und muss nicht mühsam entfernt werden.

Dachneigung und Dacheindeckung

Wichtigster Faktor für das Abrutschen einer Schneelawine vom Dach ist die Dachneigung. Wenn Sie ein Gebäude neu errichten, dann können Sie der Gefahr einer Dachlawine also ganz einfach vorbeugen, indem Sie ein Flachdach oder ein Dach mit sehr geringer Neigung bauen. Da sich das aus baurechtlichen, ästhetischen, architektonischen oder anderen Gründen aber oft verbietet, müssen auch für geneigte Dächer Lösungen zur Verhinderung von Dachlawinen gefunden werden, falls die Lawine Personen, Fahrzeuge oder Verkehrswege gefährdet. Auch die Dacheindeckung beeinflusst die Wahrscheinlichkeit von Dachlawinen. Auf Blech oder sehr glatten, zum Beispiel glasierten Dachplatten rutscht der Schnee wesentlich leichter ab als von rauen Dachoberflächen. Ab welcher Dachneigung in welcher Region und mit welcher Dacheindeckung zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zur Vermeidung von Schneelawinen vom Dach sinnvoll sind, darüber beraten wir Sie gern!

Wie entsteht eine Dachlawine?

Physikalisch gesehen entsteht eine Dachlawine dann, wenn das Gewicht des Schnees auf dem Dach eine höhere Kraft Richtung Dachtraufe entwickelt, als die Haftreibungskräfte, die ihn auf dem Dach halten. Das geschieht insbesondere dann, wenn der Schnee auf dem Dach von unten antaut, was die Haftreibungskräfte erheblich herabsetzt. Oft ist also die beste Prophylaxe gegen Dachlawinen, das Dach gut zu dämmen, was auch ökologisch und finanziell wegen der eingesparten Heizenergie Sinn macht. Aber natürlich kann auch das Wetter dazu führen, dass eine Schneelast auf dem Dach ins Rutschen kommt, etwa wenn es in eine gefrorene Schneedecke auf dem Dach regnet oder wenn frischer Schnee auf eine feste Schneedecke fällt und von dieser abrutscht. Bei Südausrichtung eines Daches kann auch die Sonneneinstrahlung zum Antauen des Schnees führen und eine Dachlawine auslösen. Dann helfen nur noch bauliche Maßnahmen, um eine Dachlawine zu verhindern.

Welche baulichen Maßnahmen helfen gegen Dachlawinen?

Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, das Abrutschen des Schnees vom Dach zu verhindern. Der Schneefang, als Balken oder Gitter, bei relativ flachen Blechdächern werden auch Rohre verwendet, wird im unteren Bereich des Daches installiert. Bei sehr hohen Schneehöhen, kann der Schnee aber auch über einen solchen Schneefang abrutschen. Dagegen kann man mehrere Schneefangeinrichtungen hintereinander installieren oder auf die andere Methode der flächendeckenden Installation von Schneefanghaken zurückgreifen. Diese Schneestopper verhaken sich auf der ganzen Fläche mit dem Schnee und verhindern so das Abrutschen. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, die zu bestimmten Eindeckungen passen.

Grundsätzlich sollte jede Schneefangeinrichtung als „Sollbruchstelle“ ausgebildet sein, denn bevor eine Überlastung des Dachstuhles oder der Statik eines ganzen Hauses riskiert wird, muss die Dachlawine abgehen. Die Dimensionierung der Schneefangeinrichtung wird deshalb von Ihrem Dachdecker sorgfältig berechnet.

Was tun, wenn die Schneelast schwerer und schwerer wird?

Wenn die Schneelast wetterbedingt oder wegen Schneefangeinrichtungen nicht abrutschen kann, aber immer schwerer wird, zum Beispiel, wenn sich Eisschichten gebildet haben oder es in eine hohe Schneelast regnet, dann sollte der Schnee vom Dach entfernt werden. Wann genau das spätestens zu passieren hat, kann ein Statiker nach Messung von Schneehöhe und Schneedichte errechnen. Bei sensiblen Gebäuden, besonders wichtigen Immobilien oder großen Flachdächern empfiehlt es sich, eine solche Messung regelmäßig durchführen zu lassen oder eine sogenannte Schneewaage einzubauen. Ein solches Scheelastwarnsystem misst laufend das Gewicht des Schnees und schlägt Alarm bevor eine Überlastung eintreten kann. Wenn es zu einer Annäherung an die Grenzen der Belastung kommt, dann sollten Sie Ihr Dach von der Schneelast befreien lassen. Dazu ist es dringend erforderlich, dass diese Aufgabe von entsprechend geschultem Fachpersonal erledigt wird! Sowohl das Personal wie auch das Dach selbst können zu Schaden kommen, wenn nicht für ordnungsgemäße Sicherheit bei der Räumung gesorgt wird. Wenden Sie sich in diesem Fall gerne vertrauensvoll an uns!

Quelle Bild: Maria Dryfhout/shutterstock