034348 / 519 15 info@bedachungen-koehler.de

Der keilförmige Aufbau von Dächern ist die ideale Anordnung. Die Niederschläge werden geteilt und das Wasser wird sofort von der Spitze (First) zur Traufe abgeleitet. Die Dächer können mit verschiedensten Materialien eingedeckt werden. Die verschiedenen Elemente einer Dacheindeckung überdecken sich so, dass das Wasser nicht unter diese Elemente laufen kann. Eine Dacheindeckung ist regensicher — und im Gegensatz zu einer Dachabdichtung niemals wasserdicht.

Dicht oder regensicher?

Gefälleplan für ein Flachdach

Für eine (dichte) Dachabdichtung benötigt man daher eine geringere Dachneigung als für eine (nur regensichere) Dacheindeckung.
Dächer sollten jedoch immer mit Gefälle — wie die Dachneigung im Flachdachbereich oft genannt wird —  geplant werden. Gemessen wird die Dachneigung (DNG) in Winkelgrad, das Gefälle wird in Prozent angegeben. Ein Dach unter 2% Gefälle ist grundsätzlich als Sonderkonstruktion zu betrachten. Hier sind gegenüber einer normalen Dachabdichtung besondere Maßnahmen erforderlich, welche vom Planer für die konkrete Anwendung vorgegeben werden müssen. Das Einverständnis des Bauherren für eine solche  Bauart sollte vom Planer eingeholt werden.

Wichtig ist, dass das erforderliche Gefälle bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt wird.

Oftmals wird die tragende Decke eines Daches eben erstellt und das Gefälle wird dann durch eine Gefälledämmung erzeugt.

Durch Toleranzen im Untergrund sowie Materialdopplungen im Bereich von Überdeckungen kann es bei Dächern unter 5° DNG immer zu Pfützenbildungen kommen.

Regeldachneigung bei Deckungen

Ab einer Dachneigung von 12° muss ein Dach nicht mehr abgedichtet, sondern kann eingedeckt werden. Eine wichtige Größe bei Dacheindeckungen ist die Regeldachneigung. Bei Dachziegeln ist die Regeldachneigung abhängig von der Art der Verfalzung. Bei einem doppelten Ringfalz beträgt sie 22°.

Karat 70 von Erlus mit umlaufender Dreifachverfalzung

Karat 70 von Erlus mit umlaufender Dreifachverfalzung

Ein besonderes Dachziegelmodell, der Karat 70 von Erlus, hat als einziges dem Unterzeichner bekanntes Modell eine dreifache Ringverfalzung. Hier beträgt die Regeldachneigung 16°. Oftmals geben Hersteller Regeldachneigungen an, welche einer Überprüfung nach den Kriterien der Fachregeln nicht standhalten. Hier ist größte Vorsicht geboten. Eine geringere Dachneigung bedeutet eine geringere Dachfläche und somit niedrigere Kosten. Daher sind Dachziegelhersteller oftmals versucht, ihr Produkt auf möglichst flachen Dächern zur Anwendung kommen zu lassen.
Um die Regeldachneigung zu unterschreiten werden vom Fachregelwerk  hohe Anforderungen an zusätzliche Maßnahmen gestellt. Diese können sein:

  • Unterspannung
  • Unterdeckung
  • regensicheres Unterdach
  • wasserdichtes Unterdach

Regeldachneigung

Auf diese zusätzlichen Maßnahmen bei Unterschreitung der Regeldachneigung und andere erhöhte Anforderungen bei Ziegeleindeckungen  werde ich in meinem nächsten Blogbeitrag eingehen. Zur Dachneigung kann man sowohl im Steildach- als auch im Flachfachbereich zusammenfassend sagen: ein Grad mehr ist immer besser.

Hans-Jörg Köhler