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In meinem letzten Blogbeitrag schrieb ich über die Regeldachneigung und ihre Bedeutung im Ziegeldach. Aber auch bei anderen Deckmaterialien spielt die Regeldachneigung eine wichtige Rolle. So beträgt sie bei:

  • Schieferdeckungen 25°
  • Schieferdoppeldeckungen 22°
  • kleinformatigen Faserzementplatten 25° bzw. 30°
  • Faserzementwellplatten abhängig von Format und Sparrenlänge zwischen 9° und 20°
  • Bitumenschindeln in Abhängigkeit von Format und Sparrenlänge zwischen 15° und 30°
  • Metalldeckungen je nach Art und Ausführung 3° bis 15°

Auf Holzschindel- und Reetdachdeckungen soll in diesem Beitrag nicht eingegangen werden. Dort spricht man auch nicht von Regel- sondern von Mindestdachneigungen.

Die Regeldachneigung kann — im Gegensatz zur Mindestdachneigung — unter bestimmten Umständen und bei der Anordnung bestimmter zusätzlicher Maßnahmen unterschritten werden.

Bei Deckungen mit Schiefer und kleinformatigen Faserzementplatten auf Schalung kann die Regeldachneigung bei der Anordnung eines wasserdichten Unterdachs um bis zu 10° unterschritten werden. Eine weitere Unterschreitung bedeutet — auch mit einem wasserdichten Unterdach — eine Abweichung von den anerkannten Regeln der Technik.

Im Ziegeldachbereich ist die Unterschreitung der Regeldachneigung nur eine von mehreren erhöhten Anforderungen.

Erhöhte Anforderungen im Ziegeldachbereich können neben der Unterschreitung der Regeldachneigung sein:

  • Nutzung
    Die Nutzung des Dachgeschosses zu Wohn- oder vergleichbaren Zwecken stellt zwei
    zusätzliche Anforderungen dar.
  • Konstruktion
    Stark gegliederte Dachflächen oder besonders lange Sparrenlängen stellen eine erhöhte Anforderung dar.
  • Technische Anlagen
    Technische Anlagen auf dem Dach, insbesondere Fotovoltaikanlagen, Klimageräte und Antennenanlagen, stellen eine erhöhte Anforderung dar.

Eine Unterschreitung der Regeldachneigung von Ziegeldächern ist unter Beachtung der folgenden Tabelle aus dem Dachdecker-Regelwerk möglich:

Regeldachneigung Tabelle

 

POLAR Dach

Eine Nahtsicherung von Unterspannungen oder Untderdeckungen erfolgt zweckmäßigerweise mit Klebebändern oder Kleber. Oftmals sind die Klebebänder werksseitig vorkonfektioniert.

 

SB60 MAXX

Die Perforationssicherung erfolgt durch spezielle Bänder, die unter den Konterlatten aufgeklebt werden.

 

Ein Unterdach wird immer aus wasserdichten Bitumen- oder Kunststoffbahnen hergestellt. Beim wasserdichten Unterdach werden die Konterlatten überschweißt. Unterdächer sind aufgrund ihrer Bauart diffussionsdicht. Deshalb muss gegebenenfalls unter einem Unterdach eine zusätzliche Luftschicht zur Entspannung angeordnet werden.

Querschnitt Wasserdichtes Unterdach