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Mit der Industrialisierung seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts wurden in Deutschland immer mehr Flachdächer benötigt.
Die Technologie, diese zu dichten, entwickelte sich Stück um Stück. Bis in die 1950er Jahre wurden vorwiegend Teerbahnen verwendet. Hin und wieder begegnen wir diesen Teerbahnen noch beim Abbruch unter weiteren Lagen. Spätestens seit den 1960er Jahren wurden in Deutschland nur noch Bitumenbahnen verwendet.
In den 1970er Jahren kamen dann schließlich auch die ersten Kunststoffbahnen auf. Auch die Bitumendachbahnen entwickelten sich immer weiter. Im bituminösen Bereich werden seit den 1980er Jahren nur noch Elastomer-Bitumenbahnen als Oberlage verwendet.
Durch diese moderner gewordenen Materialien besserte sich auch das Image des Flachdachs und auch die Anzahl der Schäden ging merklich zurück.

Bitumen oder Folie? Das ist hier die Frage!

Heute stellt sich Dachdeckern, Planern und Bauherren immer wieder die Frage: „Was ist besser, Bitumen oder Folie?“
Wie so oft lautet die Antwort: „Kommt drauf an“. Eine Bitumendichtung ist schwerer und wird meist mehrlagig aufgebracht. Jedoch hat Bitumen bei Baubeteiligten einen solideren Ruf. Auch ist es bei einem mit Bitumenbahnen gedichteten Dach möglich, vor Verschleiß der Dichtung eine Regenerationslage aufzubringen und somit die Lebensdauer des kompletten Dachaufbaus immer wieder zu verlängern.

Als die Kunststoffabdichtungen auf dem Markt erschienen, wurden diese bei den eher konservativen Dachdeckern zunächst belächelt, jedoch eroberten auch sie relativ zügig ihren Marktanteil. Gerade mit PVC-Dichtungsbahnen ausgestattete Dächer, ursprünglich als Billigprodukt angesehen, sind mir bekannt, welche das doppelte der ursprünglich prognostizierten Lebensdauer erreicht haben.

Die Kosten halten sich in etwa die Waage, es gibt jedoch in beiden Sparten niedrig- und hochpreisige Produkte. Außerdem schlagen die reinen Materialkosten der Dachabdichtung bei Betrachtung des gesamten Schichtenaufbaus nicht zu sehr durch.

Bei Kunststoffbahnen gibt es eine breitere Produktvielfalt. Angefangen bei den schon erwähnten PVC-Bahnen gibt es u.a. Bahnen aus FPO oder EPDM. Bei Letzteren ist die Haltbarkeit nahezu unbegrenzt, jedoch ist die Verarbeitbarkeit auf der Baustelle erheblich schwieriger als z.B. bei PVC-Bahnen. Oftmals sind nachträgliche Einbauten nicht möglich.

Mittlerweile wird der Markt ziemlich gleichmäßig aufgeteilt. Bei großflächigen Renditeobjekten dominieren die Kunststoffbahnen.

Letztendlich ist es Aufgabe des fachkundigen Dachdeckers, zu erkennen, welches Produkt bei welchem Objekt und Bauherren am besten geeignet ist. Es lassen sich also aus meiner Sicht keine allgemeingültige Regeln für diese Entscheidungen aufstellen, doch für die Entscheidung der richtigen (Flach-)Dachabdichtung beraten wir Sie gerne!

 

Frohburg, Pfingsten 2023

Hans-Jörg Köhler

 

(*) Fotoquelle: DABonline