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Im Bornaer Ortsteil Neukirchen hatte der Sturm Eberhard die Unterspannung des Daches bei einem Einfamilienhaus stark beschädigt. Da das Dach erst wenige Jahre alt ist, sind die Dachziegel noch in bester Ordnung.

Um die zerstörte Unterspannung auszutauschen, wurde das Dach umgedeckt.
In früheren Zeiten wurde dies öfters durchgeführt, es wurden nur die unbrauchbaren Materialien ersetzt. Das war natürlich viel ressourcenschonender als die heutige Praxis, bei der in der Regel auch gebrauchte, noch intakte Materialien entsorgt und durch komplett neue Materialien ersetzt werden.

Was sind die Ursachen dafür?

Der Anspruch der Kunden auf eine homogene, gleichfarbige Dachfläche ist mit wiederverwendeten Dachziegeln nicht zu erreichen. Vor allem dann nicht, wenn auch zum Teil neue Ziegel eingesetzt werden.

Die Arbeitskraft ist inzwischen oftmals eine knappe Ressource, deren Kosten gestiegen sind. Bei einer Weiterverwendung gebrauchter Materialien ist noch höhere Sorgfalt notwendig und somit mehr Arbeitszeit. Daher kann eine komplette Neueindeckung durchaus wirtschaftlicher sein als eine Umdeckung mit noch intakten Materialien.

Aber auch juristische Hürden behindern oftmals eine Umdeckung. Das ausführende Dachdeckerunternehmen muss für das wieder eingebaute Material gewährleisten.

Das verstärkt das Risiko des Unternehmers enorm, denn er selbst hat – anders als bei neuen Materialien – keinen Anspruch auf Gewährleistung gegenüber des Lieferanten mehr.

Bei dem eingangs genannten Projekt einigten wir uns auf ausdrücklichen Wunsch des Bauherren  auf die nachhaltige Umdeckung des noch vollkommen intakten Materials.

Die Dachfläche wurde eingeschalt und mit einer Bitumenbahn, V13, vorgedeckt. Eine Technologie, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat. Die heute viel häufiger eingesetzten Unterspannungen sind zwar bedeutend wirtschaftlicher, jedoch auch wesentlich schadenträchtiger.

Auf diese Vordeckung wurde eine Konterlattung und eine neue Dachlattung aufgebracht. Diese wurden aus neuen Dachlatten hergestellt, da die vorgefundenen nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik entsprachen.

Dachrinnen und Traufbohlen konnten belassen werden und nur wenige Dachziegel mussten ersetzt werden.

Aufgrund der beträchtlichen Ressourcenschonung sollte die Praxis der Umdeckung wieder öfter in Erwägung gezogen werden.

Frohburg im Mai 2019

Hans-Jörg Köhler