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Die verbreitetste Dachform in Deutschland ist sicherlich das Satteldach, das sich durch zwei rechteckige Dachflächen auszeichnet, die schräg gegeneinander gestellt am First aufeinandertreffen. Abwandlungen dieser Form sind das Mansarddach, das Walmdach und das Krüppelwalmdach. Von diesen vier Dachtypen gibt es noch viele weitere Varianten, Unter- und Mischformen. Die Kennzeichen der grundlegenden vier Dachtypen sollen hier kurz dargestellt werden.

Das einfache und preisgünstige Sattel- oder Giebeldach

SatteldachDer etwas weniger geläufige und langsam aus der Mode kommende Name für das Satteldach – Giebeldach – stellt das kennzeichnende Merkmal dieses Dachtyps in den Mittelpunkt. Satteldächer verfügen über zwei senkrecht stehende, dreieckige Giebel. Das führt zu den rechteckigen Dachflächen, die als Sparren- oder Pfettendach sehr einfach auszuführen sind. Alle Sparren sind gleich lang. Beim Pfettendach können Mittel- und Firstpfetten auf der Giebelwand aufgelegt werden. All das vereinfacht die Konstruktion, den Abbund und den Aufbau der Dächer. Satteldächer sind demgemäß die preisgünstigste Konstruktionsvariante eines geneigten Daches. Noch günstiger lassen sich nur Flach- oder Pultdachlösungen durchführen, was sich aus architektonischen, ästhetischen oder genehmigungsrechtlichen Gründen aber oft nicht umsetzen lässt.

Mehr Platz im Dachraum – das Mansarddach

MansarddachAuch das Mansarddach verfügt über senkrechte Giebelwände. Da das Mansarddach aber unterschiedlich geneigte Dachflächen hat – im unteren Bereich sind die Dachflächen steiler als im oberen Bereich – haben die Giebel fünf Ecken und nicht drei wie der Giebel des Satteldaches. Das Mansarddach schafft mehr Platz im Dachraum für Räume mit weniger Dachschräge. Von vielen Menschen wird das Mansarddach als elegante Dachform empfunden, was wohl daran liegt, dass es bei vielen Prunkbauten seit dem Barock aber auch bei Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts oft zum Einsatz gekommen ist. Oft werden die steilen, unteren Dachflächen des Mansarddaches noch durch nahe beieinanderliegende Gauben erweitert, was das Raumangebot und vor allem die Belichtung im Mansardgeschoss noch weiter verbessert.

Nachteil des Mansarddaches und daraus abgeleiteter Dachtypen ist die aufwändigere Konstruktion des Dachs mit dem charakteristischen Knick in der Dachfläche. Auch Eindeckung und Pflege des Daches sind aufwändiger und damit teurer als beim geradlinigen Satteldach.

Das stabile Walmdach

WalmdachBei einem Walmdach sind auch die Giebelseiten des Daches schräg geneigt und eingedeckt. Es handelt sich also um Dachflächen, nicht um Giebel im Wortsinn. Diese Dachflächen werden als Walm bezeichnet. Das Walmdach hat aber immer einen First. Wenn die Dachflächen in einem Firstpunkt zusammenlaufen, dann spricht man von einem Pyramiden- oder Zeltdach.

Weil die geneigten Dachflächen am Giebel weniger Windlast aufnehmen müssen, als ein senkrecht stehender Giebel, trägt das Walmdach zur besseren Stabilität eines Daches bei. Zudem entsteht durch den Einsatz eines Gratsparrens an der Stelle, an der die Dachflächen des Walmdaches auf die anderen Dachflächen stoßen, zusammen mit Schiftsparren und Pfetten, ein kraftaufnehmendes Dreieck, das dem Walmdach eine höhere Steifigkeit verleiht. Aufgrund dieser Eigenschaften hat das Walmdach historisch eine gewisse Bedeutung erlangt. Heute wird es wegen der aufwändigen Konstruktion und dem deutlich verringerten Raumangebot im Dachgeschoss kaum mehr nachgefragt.

Das Krüppelwalmdach, der kleine Bruder des Walmdaches

KrüppelwalmdachAuch beim Krüppelwalmdach gibt es eine geneigte Dachfläche auf der Giebelseite, allerdings nur im oberen Bereich. Das als Walm ausgeführte Dach reicht nicht herunter bis zur Traufe der Hauptdachflächen, sondern höchstens bis zur Hälfte der Giebelseite. So entsteht unterhalb des dreieckigen, geneigten Krüppelwalmes auch eine senkrechte Giebelwand in Form eines Trapezes. Wie das komplette Walmdach trägt der Krüppelwalm aus den oben schon genannten Gründen zur besseren Stabilität der Dachkonstruktion bei, wobei weniger Raum verloren geht. Zudem kann der Dachraum durch Fenster im senkrechten Teil der Giebelwand besser belichtet werden. Historisch dürfte sich das Krüppelwalmdach aus diesen Gründen aus dem Walmdach entwickelt haben und gehört heute in manchen Gegenden zu den prägenden Dachtypen zum Beispiel im Schwarzwald aber auch in nord- und ostdeutschen Landschaften.

 

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