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Welcher Bauherr, Hauseigentümer oder Handwerker kennt sie wohl nicht: Die charakteristischen Anzeichen der Bitumenkorrosion. Über kurz oder lang werden viele unter uns die unschöne Erfahrung mit schädlichen Metallbauteilen machen, welche sich im außenliegenden Bereich der Immobilie befinden.
Insbesondere Dachrinnen, Traufbleche, Rinneneinläufe und ähnliche Metallbauteile, welche ungeschützt unterhalb von bituminös abgedichteten oder gedeckten Dachflächen angeordnet sind, werden über einen gewissen Zeitraum immens in Mitleidenschaft gezogen und verlieren somit nicht nur ihre bauliche Funktionalität, sondern können zu einer erheblichen Gefahr für Bauwerk und Bewohner darstellen.
Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen die Ursachen für Bitumenkorrosion verdeutlichen und mit welchen Maßnahmen Sie diese verhindern können, um Ihre Metallbauteile bestmöglich zu schützen.

 

Chemische Ursache


Die Bitumenkorrosion kommt in erster Linie durch eine chemische Reaktion zwischen Metallbauteilen und den Abbauprodukten von bituminösen Materialien, welche hierzulande häufig auf Dachflächen verwendet werden, zustande. Sie entwickelt sich über einen längeren Zeitraum in mehreren Schritten:

  • Es beginnt mit der Bildung saurer Abbauprodukte: Das wasserlösliche Bitumen, welches der Kombination aus direkter UV-Strahlung und unbeständigen Witterungs- und Feuchtigkeitseinflüssen ausgesetzt ist, unterliegt einer Oxidation. Hier genügt neben normalem Niederschlag bereits die Entstehung von Nieselregen, Tau und Schwitzwasser. Infolgedessen entstehen saure Abbauprodukte, welche durch ihren niedrigen pH-Wert (zwischen 2 und 3) und die damit einhergehende erhöhte Säurekonzentration die Oberfläche von verbauten Bitumen-Dachbahnen, -Abdichtungen, -Beschichtungen, -Anstriche, -Schindeln und ECB-Bahnen angreifen.
  • Verteilung durch Niederschlagswasser: Trifft also UV-Strahlung auf das mit Feuchtigkeit belegte Bitumen, ist die Korrosionsbildung nahezu nicht mehr aufzuhalten. Beim nächsten Niederschlag verteilen sich die sauren Abbauprodukte im abfließenden Wasser und erreichen die darunter liegenden Metallbauteile wie beispielsweise Aluminium, Blei, Stahl, Zink oder Kupfer. Dieser Kontakt verursacht eine chemische Reaktion, welche die Metalle und dessen Zusammensetzung angreift und partiell zerstört. Dieser Prozess wird als Korrosion bezeichnet. Durch die Verteilung des sauren Wassers greift dieses schließlich die verbauten Materialien an, welche in direktem Kontakt mit dem Fließwasser stehen.

Die Folge sind zumeist erkennbare Spuren in Form von gelbbraunen Flecken, örtlichem Metallabtrag sowie verräterischen Fließspuren, welche das saure abfließende Wasser auf den Metallflächen hinterlässt. Des Weiteren können Perforationen, Lochfraß und Undichtigkeiten entstehen, welche den Zustand der Materialien bis auf die Grundsubstanz beeinträchtigen. Die Schäden können je nach Zeitdauer der Einwirkung, der Dachgeometrie und dem Verhältnis von Bitumen zu Metalloberfläche variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sein, doch letztlich ist es unabdingbar, sich mit diesen auseinander zu setzen und fachgerecht zu handeln, um weitere Folgeschäden bestmöglich zu verhindern. Voraussetzung ist das Befolgen der festgelegten Fachregeln und die rechtzeitige Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen.

 

Schutzmaßnahmen gegen Bitumenkorrosion

Geeignete und fachgerecht umgesetzte Schutzmaßnahmen gegen Bitumenkorrosion spielen eine entscheidende Rolle, insbesondere bei ungeschützten Metallbauteilen unter bituminösen Dachflächen. Eine wirksame Maßnahme besteht in der Anwendung von Schutzanstrichen, die den Empfehlungen des Herstellers bezüglich Material und Anwendungsdauer entsprechen und porenfrei sowie flächendeckend sein müssen. Die erforderlichen Wartungsintervalle variieren je nach örtlichen Bedingungen und dem verwendeten Anstrichmittel.

Ein effektiver Schutzanstrich, wie zum Beispiel „Metall-Protect,“ kann Schäden durch Bitumenkorrosion verhindern. Dieses Produkt ist ein einkomponentiger Schutzanstrich, welcher speziell entwickelt wurde, um Korrosion zu widerstehen. Er zeichnet sich durch seine Beständigkeit gegenüber aggressiven Bitumenabbauprodukten und Witterungseinflüssen aus und bietet darüber hinaus gute Deckkraft, Elastizität und Kälteflexibilität bis zu -25 °C. Der Schutzanstrich basiert auf hochbeständigem Acrylharz und eignet sich aufgrund der guten Haftung für verschiedene Metalloberflächen. Die Anwendung kann je nach Bedarf und den Anforderungen der Oberfläche mit Pinsel, Rolle oder Sprühdosen erfolgen.
Der Schutzanstrich „Metall-Protect“ ist in 4- oder 12-kg-Gebinden sowie gebrauchsfertigen 500-ml-Sprühdosen über den einschlägigen Fachhandel erhältlich. Dieser kann auf Dachrinnen, Traufblechen und anderen Blechteilen aufgetragen werden, wobei Sprühdosen besonders vorteilhaft sind, wenn schwer zugängliche Oberflächen geschützt werden müssen.
Bei neuen und somit sauberen Blechen ist meist keine Untergrundvorbehandlung erforderlich, bei älteren oder bereits beschichteten Metallbauteilen hingegen sollte die Haftung vorab überprüft werden. Liegt eine starke Verschmutzung vor, ist eine gründliche Reinigung und gegebenenfalls ein Anschliff notwendig, um eine einwandfreie Haftung und Schutzfunktion des „Metall-Protect“-Anstrichs langfristig zu gewährleisten.

Für einen möglichst lanfristigen Schutz ist es besonders wichtig, den Anstrich sorgfältig und porenfrei aufzubringen. Das Beschichtungsmaterial ermöglicht es überdies, kleinere Schadstellen wie Lötnähte oder Falzverbindungen mit einem hochreißfesten Gewebe in den Schutzanstrich einzubetten, um einen zusätzlichen Schutz zu bieten. Der durchschnittliche Verbrauch beträgt etwa 140 ml (ca. 200 g) pro Quadratmeter bei ordnungsgemäßer Anwendung. Nach Gebrauch sollten Arbeitsgeräte mit Xylol, Aceton oder ähnlichen Lösungsmitteln gereinigt werden, wobei Testbenzin oder Terpentinersatz ungeeignet sind.

 

Vorsorge statt Nachsorge

Wie in den meisten Lebensbereichen rechnet sich das frühzeitige Handeln, weshalb wir auch im Falle einer möglichen Bitumenkorrosion eine rechtzeitige Überprüfung sowie die Erwägung von geeigneten Schutzmaßnahmen empfehlen. Hat der Korrosionsprozess einmal begonnen, sind Folgeschäden an Metall & Co. auf Dauer vorprogrammiert und können die Funktion der Bauteile erheblich einschränken.
Wurde also an Ihrer Immobilie Bitumen verbaut und verwendet, können Sie mit regelmäßigen Kontrollen und fachgerecht umgesetzten Schutzmaßnahmen einer Bitumenkorrosion vorbeugen.
Leider kommt es noch immer nicht selten vor, dass Substanzschäden und damit einhergehende kostspielige Reparaturen hätten verhindert werden können, wenn regelmäßige Kontrollen und entgegenwirkende Maßnahmen durchgeführt würden.
Mit unserer langjährigen Erfahrung im Dachdeckerhandwerk stehen wir Ihnen hier gerne professionell zur Seite! Kontaktieren Sie uns einfach persönlich unter 034348 / 519 15, per E-Mail oder schildern Sie uns Ihren Fall über unser Kontaktformular.

Gemeinsam finden wir geeignete Lösungen gegen Bitumenkorrosion und stehen Ihnen auch zu weiteren Angelegenheiten rund um Ihr Dach zur Verfügung!

 

 

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